Herzlich willkommen !


Im Frühjahr 1998 kam mein erstes Spiel auf den Markt. Dies möchte ich hier etwas genauer vorstellen. Leider wurde das Spiel im Winter 2000/2001 aus dem Programm des Kosmos Verlages gestrichen und ist daher nicht mehr im Fachhandel erhältlich.


 

SCHNECKEN IM GEMÜSEGARTEN

Hobbygärtner lieben Ordnung: Ein Graus ist für sie wenn es dort wie in "Kraut und Rüben" wild durcheinander geht. Jeder versucht, entsprechend seiner geheimgehaltenen Auftragskärtchen einen möglichst passenden Garten zusammen zu stellen.

Dabei gibt es für jeden Mitspieler ein Hauptgemüse" (von dem er am Ende des Spiels genau zwei in seinem Garten haben sollte), zwei Nebengemüse, die Pluspunkte bei der Abrechnung zählen und ein unpassendes Gemüse, das Minuspunkte zählt.
Am Anfang liegen mehrere Gärten (einer mehr als Mitspieler) mit je 12 unbepflanzten Feldern offen aus. Jeder zieht seine individuelle Auftragskarte, und die 85 Gemüsekärtchen (Tomaten, Spargel, Möhren und Salat, Löwenzahn, Klee und Schnecken) werden verdeckt auf dem Tisch ausgebreitet.
Wer an der Reihe ist, zieht ein Gemüsekärtchen, deckt es auf und legt es in einen beliebigen Garten. So werden die Gärten nach und nach bepflanzt. Einmal während des Spiels darf jeder Spieler einen Garten zu seinem Besitz erklären, ihn aus der Mitte weg vor sich hinlegen. Dieser Garten wird am Ende für Ihn gewertet ( das Auftragskärtchen entscheidet dabei über die Punkte).

Ein Beispiel: Wer einen Tomatengarten bepflanzen muss und darin am Ende von seinem Hauptgemüse Tomaten genau zwei gepflanzt hat, erhält für zwei andere Gemüsearten (etwa Möhre und Salat) genau jeweils drei bzw. sogar vier Punkte. Für das unerwünschte "Minus-Gemüse " Spargel werden dagegen jeweils zwei Punkte abgezogen. Jeder Klee bringt einen Pluspunkt, Löwenzahn zählt nichts. Sind im eigenen Garten also zwei Tomaten und zehn Salate gepflanzt, erhält man die Maximalpunktzahl von 40 (zehnmal vier) Punkten gutgeschrieben.
Hat man von seinem Hauptgemüse mehr oder weniger als zwei gepflanzt , bekommt man für die beiden erwünschten Nebengemüse weniger Pluspunkte angeschrieben.

Das wäre simpel, gäbe es nicht einige Besonderheiten: So darf man mit einer gezogenen Schnecke in irgendeinem Garten ein beliebiges bereits belegtes Gemüsefeld abdecken. Außerdem erhält jeder Spieler am Anfang eine Maulwurf-Karte, die den gleichen Zweck erfüllt.
Wichtig ist daher, zum richtigen Zeitpunkt einen Gemüsegarten zum eigenen zu erklären und anschließend für die richtige Mischung zu sorgen. Die Gegenspieler werden das torpedieren - sofern sie erahnen, welches Haupt-, welches Neben- und welches Minus-Gemüse auf der Auftragskarte der Gegenspieler angegeben sind.
Ist der eigene Garten gefüllt (das letzte Feld darf nur der Eigentümer selbst belegen), ist der Spieler für den Rest der Partie aus dem Spiel. Sind alle Gärte der Mitspieler belegt, wird abgerechnet. Für Meistergärtner wird eine Runde von drei Spielen empfohlen, wobei jeweils der erste, der einen Garten in Besitz nimmt, einen Bonus von drei Pluspunkten erhält.

"Kraut & Rüben" von Gerd Fenchel (der Autorenname schreit nach einem Pseudonym für die TM-Spielredaktion, ist es aber nicht) aus der Kosmos-Spiele-Galerie ist ein besonders gelungenes Familienspiel: Die eigene Taktik ist wichtig, aber nicht unbedingt spielentscheidend,
Das Glück beim Kärtchenziehen und bei der Einschätzung der Aufgaben für die Mitspieler sind nicht gerade gering zu veranschlagen. Die Spieldauer mit 15 bis 20 Minuten pro Runde kurz, und es gibt Spaß und Hallo sowohl beim Ärgern der Mitspieler als auch bei der Endabrechnung.
Zudem ist der Preis von rund 30 Mark außerordentlich günstig für den damit verbundenen Spielspaß... (Mit freundlicher Genehmigung der Spielbox-Redaktion)

Kraut & Rüben

Die Spielentwicklung

Begonnen hat die Spielentwicklung des Kraut&Rüben Spiels im Februar 95.

Meine Idee war ein Kartenspiel zu entwickeln bei dem die Karten je nach Situation zwei unterschiedliche Möglichkeiten boten. Die Erste Spielidee funktionierte folgendermaßen. War der Spieler in Situation rot so konnte er einem Spieler ein Plättchen wegnehmen, war der Spieler in Situation blau so durfte er aus einem Vorrat 3 Plättchen nehmen. War der Vorrat an Plättchen erschöpft so war das Spiel beendet. Gewonnen hatte der Spieler der am Ende die meisten unterschiedlichen Plättchen hatte. Es zeigte sich das in diesem Spiel meist die Sitzreihenfolge einen zu großen spielte. Ich integrierte daher noch mehr Spielmechanismen (Aktientableau, Sichtschirme, Spezialkarten). Das Spiel lief jetzt zwar aber es war zu umständlich für ein Spiel das den Schwerpunkt auf dem Glück hatte.

Im Juni 95 entschloss ich mich daher nur die Grundidee umzusetzen. Die war "jeder Spieler nimmt sich Plättchen aus einem Vorrat". Aber irgendwie sollte jeder Spieler auch bluffen können Deshalb sollten die Werte der Plättchen für jeden Spieler einen anderen Wert besitzen. Aber ein Spiel ist erst ein gutes Spiel wenn es Interaktion enthält. Deshalb sollte man ein gezogenes Plättchen für sich oder für jemand anderen verwenden können. Das Spiel schien sehr einfach aber ein Thema sollte auch noch dazu gefunden sein.

Es fiele mir nur 2 Themen ein.

1) Jeder Spieler ist ein Künstler der ein Bild malen will.
2) Jeder Spieler ist ein Pizzabäcker der eine Pizza backen will.

Da es schon so viele Spiele um Kunstwerke gibt. Entschloss ich mich für die Pizzaidee. Das Spiel um Kunstwerke schient ja die neueste Modewelle zu sein, denn in Esse ´95 waren schon wieder zwei neue Spiele um Kunstwerke erschienen.

Zunächst brachte ich meine noch nicht spielbaren Skizzen in den Darmstädter Spieltreff mit und stellte sie vor. Die Spielidee fand Anklang. Es wurde nur bemängelt das im Spiel zu viele Zutaten vorhanden seien. Ich reduzierte somit die Anzahl der Zutaten von 12 auf 5 Zutaten.

Das Spielmaterial der Version 1.00 war bereits fast das gleiche wie jetzt. Nur gab es nur die fünf Zutaten Champignons, Artischocken, Paprika, Salami und Peperoni (Und das Thema war natürlich noch ein anderes). Nachdem wir das Spiel einmal gespielt hatten hatte es soviel Spaß gemacht dass wir es noch einmal spielten.

Im folgenden sind getestete Regelvarianten und deren Abweichende Regeln von der beim Verlag eingereichten Regel aufgeführt:

Version 1.00
Auf einer Pizza haben genau 9 Zutaten der Sorten: Salami, Champignons, Paprika, Artischocken, Käse Platz. Wer in einer Runde die meisten Punkte sammelt hat gewonnen.
Kritik: Man hat keine Möglichkeit auf einen anderen Spieler Einfluss zu nehmen. da die Pizza zu klein ist. Man sollte auch schlechte Zutaten haben um sicher jemanden zu schädigen. Das Spiel sollte länger sein.

Version 1.01
Für das Ablegen der Zutatenplättchen gelten folgende Bedingungen: Auf einer Pizza haben genau 12 Zutaten der Sorten: Salami, Champignons, Paprika, Artischocken, Käse ,Peperoni und verbrannt Platz. Diese Zutaten werden nebeneinander auf den Pizzaboden gelegt. Ein Spiel geht über drei Runden.
Kritik: Es sollte möglich sein gelegte Zutaten einer Pizza schlecht zu machen.

Version 1.02
Die Zutat verbrannt kann alternativ auf eine der Zutaten, die noch nicht verbrannt ist gelegt werden. Die Zutat unter dem verbrannt Plättchen verliert dann ihre Wirkung. In diesem Fall nimmt das verbrannt Plättchen keinen Platz für eine Zutat ein. Das verbrannt Plättchen kann aber auch auf ein freies Feld gelegt werden dann nimmt es einen Platz für eine Zutat ein.
Kritik: Kein Spieler sollte aus dem Spiel vorzeitig ausscheiden.

Version 1.03
Die letzte zwölfte Zutat kann nur auf eine Pizza gelegt werden wenn sie im eigenen Besitz ist. Allerdings können auf einer Pizza mit 11 Zutaten noch Zutaten verbrannt werden.
Sobald ein Spieler auf seiner Pizza die letzte Zutat gelegt hat scheidet er aus dem Spiel aus er kann dann keine Zutaten mehr auf fremde Pizzen legen und die Mitspieler können auf seine Pizza keine Zutaten mehr verbrennen. Wenn sein Pizzaboden noch nicht voll belegt ist darf er einmal seinen Pizzaboden mit einem freien Pizzaboden tauschen.
Kritik: Das tauschen der Pizzaböden bringt keinen neuen Spielreiz. Das belegen einer fremden Pizza mit schlechten Zutaten hat den größten Spielreiz.

Version 2.00
Tauschen der Pizzaböden ist nicht erlaubt. Einführung der Pizzazutat Tabasco. Die Pizzazutaten verbrannt und Tabasco dürfen nur auf die Zutaten gelegt werden.
Kritik: Man sollte auf einen Angriff eines Mitspielers sofort reagieren können.

Version 2.00a
Jeder Spieler erhält eine Pizzazutat Tabasco
Kritik: Es sollte nicht möglich seine einen Spieler fertig zu machen.

Version 2.00 b
Es dürfen maximal 2 verbrannt Kärtchen auf einer Pizza liegen.
Kritik: Weniger Zutaten die allseits bekannt sind, damit besser erkannt werden kann welches Geheimrezept die anderen besitzen.

Weil dieser Kritikpunktgerade das Gegenteil aussagt wie die Kritik zu Version 1.01 wurde die Regel nicht mehr geändert. Denn man kann es ja nicht jedem Recht machen.

Mit dem bis dorthin entwickelten Spiel wendete ich mich an TM-Spiele. Dort wurde dann das Thema geändert und ein Pokal hinzugefügt. Ansonsten blieb das Spiel bestehen wie es jetzt bei Kosmos ist.

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